Wohngifte
„The dose makes the poison“ – Paracelsus
Wohngifte und deren Wirkung
Unsere Nase ist längst kein zuverlässiger Navigator mehr um zwischen „unbedenklich“ oder „schädlich“ zu unterscheiden. Besonders in den letzten Jahren sind viele Substanzen auf den Markt gekommen, die von Umweltmedizinern als sehr bedenklich eingestuft werden. Durch viele Schadstoffe kann es zu Allergien und Gesundheitsstörungen bis zu chronischen Krankheiten und MCS (Multiple Chemical Sensitivity) kommen.
In duftenden Reinigungsmitteln, Sprays, Lacken, Farben, Klebern oder aber auch in alltäglichen Materialien wie Möbel, Böden, Leder, Kosmetikprodukte, Kunststoffen, Oberflächen oder Elektrogeräten können sich Schadstoffe in bedenklichen Konzentrationen zu einem Chemie-Cocktail anreichern.
Innenraumschadstoffe, wie Formaldehyd und Lösemittel in Spanplatten, Holzschutzmittel als Anstrich, Weichmacher in Kunststoffen, der schwarze PAK-Parkettkleber oder die Dichtungsmasse PCB sowie Flammschutzmittel sind häufig gefundene Problemstoffe, die sicherlich Ursache oder Mitverursacher von Gesundheitsproblemen sind. Oft ist damit auch eine Geruchsbelästigung verbunden.
Die Kombinationswirkung (Synergismus) der verschiedenen Schadstoffe untereinander kann ein hohes Schädigungspotential haben. Eine lange Aufenthaltsdauer in Innenräumen und die damit verbundene Dauerbelastung unzähliger Schadstoffe kann zu Sensibilisierungen, Reizungen der Atemwege, Krebs, Schädigungen des Zellgewebes, der inneren Organe sowie des zentralen Nervensystems führen.
MCS (Multiple Chemical Sensitivity ) ist eine erworbene Überempfindlichkeit gegenüber zahlreichen Chemikalien. Die Befindlichkeitsstörungen sind wegen ihrer Unspezifität zunächst keinem bestimmten Schadstoff bzw. Auslöser zuzuordnen. Über Monate bis Jahre oder auch nach einmaligem Maximalkontakt kann es zum MCS-Ausbruch kommen. Dabei entwickelt sich unter anderem eine besondere Geruchssensibilität. Offensichtlich wird der an sich geordnete Informationsablauf im Körper gestört. Als Auslöser gelten z.B. Holzschutzmittel, Fungizide, Pestizide, Aldehyde, Lösemittel und Schwermetalle aus Lacken, Farben, Klebern, Fugenmaterial, Möbeln, Teppichböden sowie Desinfektions- und Imprägniermittel in Wasser, Luft, Nahrungsmitteln, Körperpflegemitteln, Kleidern oder Zahnmaterialien.
Unter Synergismus versteht man das Zusammenwirken einzelner Stoffe. Oft scheinen sich mehrere Chemikalien in ihrer Wirkung zu potenzieren und somit z.B. zehnmal so schlimm ausfällt wie nur jede für sich allein. In der Baubiologie konzentriert man sich also nicht nur auf einzelne Gifte, sondern versucht möglichst viele Stoffe zu analysieren, zu bewerten und zu reduzieren.
Formaldehyd (auch Methyl- oder Ameisenaldehyd genannt) gehört zu der sehr reaktionsfreudigen strukturellen Stoffklasse der Aldehyde. Es ist ein giftiges, farbloses und stechend riechendes Gas. Die wahrscheinlich größte Bedeutung bezüglich der Formaldehyd- Freisetzung haben die bei der Herstellung von Möbeln, Spanhölzern und anderen Holzwerkstoffen verwendeten Aminoplasten, dh Verbindungen von Harnstoff, Phenol oder Melamin mit Formaldehyd.
Hinzu kommt, dass Gebäude aus Umwelt- und Energiespargründen zunehmend luftdichter werden und somit ein Luftwechsel erschweren.
Eine gute Luftqualität in Innenräumen gewinnt deshalb zunehmend an Bedeutung und ist die Basis für ihr Wohlbefinden in ihrem Wohnumfeld.
Durch gezielte Raumluftmessungen oder die Analyse von Hausstaub und Materialien können Auffälligkeiten festgestellt und entsprechende Handlungsempfehlungen gegeben werden.
Bei Fragen, Unklarheiten und/oder einem Verdacht auf mögliche Schadstoffe im Innenraum stehe ich ihnen gerne zur Seite.
Deshalb stellen sich oft die Fragen:
- Ist meine Wohnung die Ursache für meine Gesundheitsbeschwerden?
- Setzen Boden, Teppiche, Farben, Lacke oder andere Baumaterialien Schadstoffe frei, die mich krank machen?
- Woher kommt dieser unangenehme Geruch in meiner Wohnung? Ist das gefährlich?
- Gibt es Schadstoffe in meinem Innenraum? Wenn ja, mit welcher Konzentration?
- Welches Gesundheitsrisiko besteht bei der Nutzung meiner Wohnung bzw. meines Hauses?
- Wenn ich nichts rieche, gibt es dann auch keine gesundheitliche Gefahr?